Riesiger Würfel mit CO2-Emissionen vom Kohlekraftwerk in Stadt getragen

Die beispiellose Demo von Fridays for Future am Freitag hat mit über
15.000 Menschen die Dringlichkeit von weitreichendem Handeln
unmissverständlich deutlich gemacht. In der nun folgenden „Week for
Climate“ werden jetzt zahlreiche konkrete Probleme der Klima- und
Umweltkrise in Kassel thematisiert. Das Bündnis kassel kohlefrei hat
dazu bereits am Samstag das klimaschädliche Kohlekraftwerk in die
Öffentlichkeit gerückt. Unter vollem Körpereinsatz trugen rund 25
Beteiligte einen rund zwanzig Kubikmeter großen schwarzen Würfel vom
Kraftwerk in Niederzwehren über sechs Kilometer bis in die Innenstadt.

„Wir wollen uns allen in Kassel begreiflich machen, um wie viel CO2 und
Braunkohle es hier eigentlich geht.“ so Marie Ossenkopf, Sprecherin des
Bündnis kassel kohlefrei. Das Volumen des riesigen Würfels entspricht
der Menge CO2, die alle 6 Sekunden vom Kraftwerk ausgestoßen wird. Es
entspricht außerdem auch der Menge Braunkohle, die innerhalb einer
Stunde verheizt wird. „Und trotz dieser riesigen Ausmaße wird damit nur
ein erschreckend kleiner Teil der Haushalte in Kassel geheizt. Das
können wir uns im Angesicht der Klimakatastrophe wirklich nicht mehr
leisten!“ sagte Ossenkopf zum Abschluss der Aktion auf dem Königsplatz.
Dort gesellten sich die Teilnehmenden der Protestaktion dann zum
Streikzelt von Fridays for Future, wo diese ganze Woche über täglich
verschiedene Workshop- und offene Diskussionsveranstaltungen sowie
Aktionen durchgeführt werden.
(https://streikwoche-kassel.jimdosite.com/timetable/) Auch der
CO2-Würfel wird noch bis zum Ende der Klimastreikwoche neben dem
Streikzelt zu sehen sein. Vom 26. bis 28. September ist außerdem ein
„Klimacamp“ im Nordstadtpark für Austausch, Vernetzung und Aktionen auf
dem Weg zu Klimagerechtigkeit in Kassel und weltweit geplant
(klimacampkassel.wordpress.com).

Kassel kohlefrei ist ein Bündnis aus lokalen Gruppen und Privatpersonen,
die sich für einen schnellstmöglichen Kohleausstieg in Kassel einsetzen
und eine mittelfristige Wende der Wärmeversorgung anstreben. Die
Aktivengruppe der Bürger*innen-Initiative wird unterstützt von
Greenpeace, dem BUND, Fridays for Future, Klimagerechtigkeit Kassel,
Transition Town, Extinction Rebellion und dem AStA sowie zahlreichen
Privatpersonen und Expert*innen, die das Bündnis in technischen Fragen
beraten.

Demo will CO2-Emissionen des Kohlekraftwerks in die Stadt tragen

Für diesen Samstag ruft die Initiative kassel kohlefrei zu einer Demonstration auf, um die CO2-Emissionen des Kasseler Kohlekraftwerks symbolisch in die Stadt zu tragen. Ein etwa 20 Kubikmeter großer schwarzer Würfel verdeutlicht dabei die Menge Treibhausgase, die das Kraftwerk in der Dennhäuser Straße innerhalb von nur rund fünf Sekunden ausstößt. Die Demonstration führt vom Kraftwerk mit einer Zwischenkundgebung am Auestadion über die Frankfurter Straße zum Königsplatz. Dort wird der „Würfel der Emissionen“ für die gesamte Klimastreikwoche neben dem Protestzelt von Fridays for Future ausgestellt.
Treffpunkt der Demonstration ist um 11:30 Uhr vor dem „Gasthaus Neue Mühle“ in Sichtweite des klimaschädlichen Kohlekraftwerks. Dieses hat im Jahr 2016 148.000 Tonnen CO2 ausgestoßen. Das entspricht der Menge Treibhausgase, wie wenn alle 200.000 Kasseler*innen alleine in ihrem Auto von Kassel nach Moskau hin und zurück fahren würden – jährlich. „Wir wollen als Kasseler Bürger*innen nicht länger für solch eine Verschärfung der Klimakrise verantwortlich sein,“ so Marie Ossenkopf, Sprecherin des Bündnis kassel kohlefrei. „Wir erhoffen uns eine rege Teilnahme. Denn so können wir zeigen, dass wir uns als Stadtgesellschaft spätestens bis 2023 von der Kohle lösen wollen – und müssen. Gemeinsam sorgen wir mit dieser Demo dafür, dass die Klimasünde Kohle für alle greifbarer wird.“ Die Anreise zur Demo ist mit dem Fahrrad über den schönen Fuldaradweg oder mit dem Bus Nr. 17 bis Haltestelle „Kraftwerk Kassel“ möglich.
Kassel kohlefrei ist ein Bündnis aus lokalen Gruppen und Privatpersonen, die sich für einen schnellstmöglichen Kohleausstieg in Kassel einsetzen und eine mittelfristige Wende der Wärmeversorgung anstreben. Die Aktivengruppe der Bürger*innen-Initiative wird unterstützt von Greenpeace, dem BUND, Fridays for Future, Klimagerechtigkeit Kassel, Transition Town, Extinction Rebellion und dem AStA, sowie zahlreichen Privatpersonen und Expert*innen, die das Bündnis in technischen Fragen beraten.
Die Aktion ist Teil der vielfältigen Klimastreikwoche Ende September. Für Freitag den 20. September ruft Fridays for Future alle Menschen zu einem generellen Klimastreik auf (12 Uhr am Hbf). Vom 26. bis 28. September ist außerdem ein „Klimacamp“ im Nordstadtpark für Austausch, Vernetzung und Aktionen auf dem Weg zu Klimagerechtigkeit in Kassel und weltweit geplant (klimacampkassel.wordpress.com).

Stadt Kassel ahnungslos, was sie vom Kohleausstieg abhält

Am letzten Dienstag musste sich der Magistrat der Stadt Kassel im Umweltausschuss den kritischen Fragen der Stadtverordneten zum Thema Kohleausstieg stellen. Dabei wurde diskutiert, was einen früheren Ausstieg aus der Kohleverbrennung im Kraftwerk Dennhäuser Straße verhindert. Doch selbst bei der Stadtverwaltung „gibt es noch Fragezeichen“, so Umweltdezernent Christof Nolda.

Das Bündnis kassel kohlefrei aus sieben Kasseler Umweltgruppen setzt sich seit einigen Monaten dafür ein, dass die Kohle bis spätestens Anfang 2023 komplett ersetzt wird. „Der frühestmögliche Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen Kohle, Öl und Gas ist unabdingbar, um die Klimakrise aufzuhalten,“ so Marie Ossenkopf, Sprecherin von kassel kohlefrei. „Warum die Städtischen Werke sich für den Kohleausstieg noch bis 2028 Zeit lassen wollen, ist uns und anscheinend auch den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung ein Rätsel.“

Der Stadtverordnete Volker Berkhout (Piraten) fragte, ob nach den bis 2022 bereits vorgesehenen Umbauten noch weitere technische Änderungen für den Kohleausstieg notwendig seien. Darauf konnte Nolda nur antworten: „Warum die Differenz zwischen 2022 und 2028 besteht, ist mir nicht bekannt.“ Auch in den Gesprächen des Bündnisses kassel kohlefrei mit den Städtischen Werken gab es darauf bislang keine zufriedenstellende Antwort. Diese Fragezeichen müssten bald aufgeklärt werden, damit gemeinsam nach einer schnellen Lösung gesucht werden kann.

Dafür setzt das Bündnis auch auf den Klimarat, der von ihnen mit angestoßen wurde. Dessen Einrichtung wurde vorletzte Woche in der Stadtverordnetenversammlung bereits beschlossen. „Der Klimarat muss von den Rathausfraktionen jetzt schnell mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet werden,“ so Ossenkopf. „Denn die Eindämmung des Klimawandels ist auch für Kassel ein Megaprojekt, dass wir endlich gemeinsam und an all seinen zahlreichen Ecken und Enden mit voller Tatkraft anpacken müssen.“

Jedes Jahr, dass in Kassel weiter Braunkohle und andere fossile Energieträger verbrannt wird, heizt die Klimakrise weiter an. Dabei hat die Stadt Kassel Ende August eine Resolution zu Klimaneutralität bis 2030 verabschiedet. Mit dem Kohleausstieg in der Dennhäuser Straße könnte ein wichtiger Schritt getan werden, indem schon knapp 10% der CO2-Emissionen der Stadt eingespart werden.

Der Forderung des schnellstmöglichen Kohleausstiegs soll in den nächsten Wochen weiter Nachdruck verliehen werden. Am Samstag, den 21. September sollen die CO2-Emissionen des Kraftwerks mit einer Demo symbolisch in die Innenstadt getragen werden (Start: 12 Uhr am Kraftwerk Dennhäuser Straße). Die Aktion ist Teil der vielfältigen Klimastreikwoche Ende September. Für Freitag den 20. September ruft Fridays for Future alle Menschen zu einem generellen Klimastreik auf (12 Uhr am Hbf). Vom 26. bis 28. September ist außerdem ein „Klimacamp“ im Nordstadtpark für Austausch, Vernetzung und Aktionen auf dem Weg zu Klimagerechtigkeit in Kassel und weltweit geplant (klimacampkassel.wordpress.com).

„kassel kohlefrei“ macht Radtour zum umstrittenen Kohlekraftwerk

50 Interessierte radelten am Mittwoch Nachmittag zum Kasseler Kohlekraftwerk, um sich über Alternativen zur Kohleverbrennung in Kassel zu informieren.
Das Bündnis kassel kohlefrei hatte zur gemeinsamen Radtour eingeladen und stellte sich kritischen Fragen zur Initiative. Bei einem Picknick mit Blick auf das Kraftwerk ging es dann um alle Fragen, die den Teilnehmer*innen auf den Nägeln brannten.

„Uns ist es wichtig, dass wir den Großteil der Kasseler Bürgerinnen und Bürger bei diesem Vorhaben mitnehmen, “ so Marie Ossenkopf, Sprecherin des Bündnis kassel kohlefrei. „Die Energie- und Wärmewende ist nichts, was hinter verschlossenen Türen ausgehandelt werden darf, denn sie betrifft uns alle.“ Das Bündnis befindet sich derzeit in Verhandlungen mit Akteuren und Verantwortlichen bei Stadt und Städtischen Werken. Ziel ist der Kohleausstieg bis spätestens 2023 als erster Schritt einer Kasseler „Wärmewende“.

Großes Interesse an möglichem Bürgerbegehren „kassel kohlefrei“

Am Mittwoch Abend nahmen 130 Menschen am Kampagnenauftakt des Bündnis kassel kohlefrei teil und brachten den Veranstaltungsraum in der Villa Locomuna damit an seine Grenzen. Franziska Buch vom Umweltinstitut München berichtete dort über die erfolgreiche Bürgerinitiative zur Abschaltung des Münchener Steinkohlekraftwerks. Anschließend stellte sich das neue Bündnis kassel kohlefrei der Öffentlichkeit vor. Kassel reiht sich damit bei den vielen Kommunen ein, die dem Münchener Beispiel der Klimawende aus Bürger*innenhand schon folgen. Das Kasseler Bündnis fordert einen schnellen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle im Braunkohlekraftwerk Dennhäuser Straße bis spätestens Anfang 2023. Es besteht aus den lokalen Gruppen von Klimagerechtigkeit Kassel, Fridays for Future, Greenpeace, BUND, Extinction Rebellion,Transition Town und der Studierendenvertretung (AStA).

„Wir sind begeistert, dass so viele Interessierte den Weg zu uns gefunden habe,“ freut sich Marie Ossenkopf als Sprecherin des Bündnisses. „Aber das war nur der erste Schritt. Jetzt kommt die wirkliche Arbeit auf uns zu!“ Denn gestern haben die Städtischen Werke verkündet, den Kohleausstieg zwar zwei Jahre früher als ursprünglich angekündigt durchzuführen. „Uns bleibt auch nach den ersten Gesprächen in den letzten Wochen allerdings unverständlich, warum der Kohleausstieg neun Jahre verschleppt werden soll,“ ist Ossenkopf überrascht. „Es liegt doch bereits ein fertiger Plan zur Umrüstung auf dem Tisch.“ Die Städtischen Werke verweisen darauf, dass ein konkretes Ausstiegsdatum von den äußeren Rahmenbedingungen abhängt. „Und genau da wollen wir ansetzen,“ sagt Marie Ossenkopf. „Die Stadt Kassel hat die Mittel, um die Rahmenbedingungen zu ändern. Gemeinsam mit den Städtischen Werken können wir so die schnelle Umrüstung vorantreiben.“

Neben dem Kohleausstieg hat sich das Bündnis der umfassenden Energiewende [Wärme und Klimawende funktioniert irgendwie nicht, das sind 2 Dinge einer unterschiedlichen Kategorie. Energiewende reicht aber auch, oder?]  für Kassel verschrieben. „Das Kohlekraftwerk ist nur der erste Schritt, damit wir bis 2030 dann einen vollständig fossilfreien Kraftwerkspark erreichen,“ so Ossenkopf. Jegliche neuen Investitionen in Kohle-, Öl- und Gasanlagen sollen daher fortan unterbleiben. Stattdessen soll die erneuerbare Wärmeversorgung im Fokus stehen. Dafür muss der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. Daher ist auch eine umfassende städtische Kampagne für energetische Sanierung das erklärte Ziel des Bündnisses. Die vollständige Reduktion aller Treibhausgasemissionen soll schließlich bis 2035 erreicht sein. Dafür braucht es dem Bündnis zufolge eine umfassende Klimastrategie mit verbindlichen Teilzielen nicht nur für die Sektoren Strom und Wärme, sondern auch Mobilität und Landwirtschaft. Deren Umsetzung soll in einem Kasseler Klimarat gemeinsam von der lokalen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und der Stadt kontinuierlich überprüft werden. Nähere Infos dazu finden sich unter www.kassel-kohlefrei.de/ziele

Für die gemeinsame Umsetzung dieser fünf Ziele sind in den nächsten Wochen weitere Gespräche mit der Stadt vorgesehen. Sollte das keine Früchte tragen, erwägt das Bündnis auch ein Bürgerbegehren als Option, um Einfluss auf die Politik zu nehmen.

Interessierte sind herzlich zu einer Radtour zum Kohlekraftwerk am Mittwoch, den 14.08. eingeladen. Treffpunkt ist um 17 Uhr das Umwelthaus (Wilhelmsstraße 2). Dabei kann über alle Fragen rund um kassel kohlefrei offen diskutiert werden.

Neues Bündnis „kassel kohlefrei“ lädt ein zum Kampagnenauftakt

Trotz bundesweiter Klimaschutzbemühungen werden im Kasseler Fernwärmekraftwerk an der Dennhäuser Straße weiterhin große Mengen klimaschädlicher Braunkohle verbrannt. Um für Kassel einen kurzfristigen Kohleausstieg zu erreichen, haben sich sieben lokale Umweltorganisationen zusammengefunden. Dieses Bündnis „kassel kohlefrei“ lädt nun zum Kampagnenauftakt zur Vorstellung des Bündnisses mit der Expertin Franziska Buch vom Umweltinstitut München ein. Am kommenden Mittwoch, den 7.8., wird daher ab 20 Uhr in der Villa Locomuna (Kölnische Straße 183) über die Möglichkeiten eines schnellen Kohleausstiegs bis spätestens 2023 diskutiert.

„Es regt sich Gegenwind zum Kasseler Kohlekraftwerk,“ so Marie Ossenkopf als Pressesprecherin des Bündnisses. Dieses Kraftwerk allein stößt jährlich etwa 150.000 Tonnen CO2 aus. Damit ist es für etwa 10% der Kasseler Treibhausgasemissionen verantwortlich. „Weltweit stehen wir vor der Herausforderung der Klimakrise. Um Schreckensszenarien zu verhindern, müssen wir weltweit, in Deutschland und damit eben auch hier in Kassel heute mutige Schritte ergreifen,“ macht Ossenkopf klar. Das Bündnis sieht dabei für Kassel den kurzfristigen Kohleausstieg als den ersten Schritt einer ambitionierten Wärmewende.

Das Umrüstungskonzept für das Kraftwerk hin zu Klärschlamm und Altholz liegt beim Kraftwerksbetreiber bereits vor. „Die Städtischen Werke wollen den Ausstieg noch bis etwa 2030 oder gar länger hinauszögern,“ ist Ossenkopf angesichts der dramatischen Lage überrascht. „Doch das geht deutlich schneller. Wir als Kasseler Bürger*innen wollen den Kohleausstieg bis Anfang 2023.“ Diese Forderung wird getragen von einem breiten Bündnis der lokalen Gruppen Klimagerechtigkeit Kassel, BUND, Greenpeace, Transition Town, Extinction Rebellion, Fridays for Future sowie der Studierendenvertretung der Universität (AStA). Auch Privatpersonen und Fach-Expert*innen bringen sich im Bündnis ein.

In der Veranstaltung am kommenden Mittwoch wird Franziska Buch vom Umweltinstitut München Einblicke in die erfolgreiche Kampagne „Raus aus der Steinkohle!“ in München bieten. Dort wurde 2017 in einem Bürgerentscheid das vollständige Abschalten eines Münchener Großkraftwerks beschlossen. Anschließend wird das Bündnis kassel kohlefrei darlegen, warum ein schneller Ausstieg aus der Braunkohle im Kasseler Kohlekraftwerk sinnvoll und nötig ist. Schließlich können Interessierte die Organisationsstruktur des Bündnisses kennenlernen. Denn für ein klimagerechtes Kassel sucht das Bündnis nach weiteren Mitstreiter*innen.