Reger Austausch mit den Städtischen Werken – Gespräch mit OB steht bevor

Nachdem kassel kohlefrei in den letzten Monaten in einem kontinuierlichen Austausch mit den Städtischen Werken stand, gehen wir nun den nächsten Schritt: Am kommenden Dienstag, den 4. August findet ein zweites Gespräch mit Oberbürgermeister Christian Geselle statt. Nicht erst seit die Städtischen Werke verkündet haben, den Kohleausstieg auf 2025 vorzuziehen, tut sich etwas in der Stadtpolitik. Auch OB Geselle muss sich noch in diesem Sommer zum Kohleausstiegsfahrplan positionieren – wir werden ihn nach seiner persönlichen Agenda fragen. Wir freuen uns sehr auf das Gespräch und werden natürlich im Anschluss berichten.

Rückblick auf unser Strategie-Wochenende

Unser Strategie-Wochenende in Altenhasungen wurde von den Teilnehmer*innen (vor Ort und online dazugeschaltet) als sehr schön und produktiv empfunden.

Zuletzt hatten wir häufig gar keine Zeit mehr, uns über Erreichtes zu freuen, weil wir schon eilig die nächsten Aufgaben verteilen mussten (+wollten). Das hat unsere Moderatorin Martina uns erst einmal abgewöhnt und eine ausführliche Rückschau mit uns gehalten. Es tat gut, uns klarzumachen, wie viele Hürden wir schon genommen haben und was wir in 1,5 Jahren erreichen konnten.

Derart mit neuer Motivation ausgestattet, haben wir dann unser Vorgehen für die nächste Zeit geplant.
Wir wollen den Zeitplan für den Braunkohleausstieg im Kraftwerk Dennhäuser Straße jetzt endlich bindend machen und werden dazu weiterhin auf allen Kanälen Druck machen. Für die Gespräche mit der Stadt haben wir uns einen Fahrplan zurechtgelegt, damit das Thema nicht verschleppt werden kann.

Auch weiterhin wollen wir dafür sorgen, dass das Klimathema die Lokalpolitik beinflusst und haben weitere Arbeitsfelder für die Zukunft diskutiert. Zu den Kommunalwahlen 2021
werden wir uns einmischen, einen Wahlerfolg ohne Berücksichtigung der Klimabelange darf es nicht geben.

Trotz der engagierten Arbeit blieb uns noch Zeit, miteinander zu kochen, zu feiern und uns weiter kennenzulernen, und das war sicherlich der schönste Aspekt.

Was passiert im Klimaschutzrat?

Letzten Donnerstag tagte der Klimaschutzrat zum zweiten Mal. Auch wir sitzen im Rat und arbeiten mit 30 weiteren Vertreter*innen am gemeinsam formulierten Ziel: ein klimaneutrales Kassel bis 2030. Wir begrüßen es sehr, dass eine Maßnahme zur Erstellung einer Wärmeleitplanung beschlossen wurde und damit nun an den Magistrat der Stadt Kassel empfohlen wird.

Denn: Die Wärmewende muss von vielen Seiten angegangen werden. Aber: Eine schnelle und relevante CO2-Emissionsreduktion kann es nur durch das zeitnahe Ende der Kohleverbrennung im Fernwärmekraftwerk Kassel geben.

12h Fahrrad-Demo – Pop-up-Bikelanes für Kassel jetzt!

Aufgrund von Corona steigen gerade viele Menschen vom ÖPNV aufs Fahrrad um. Gleichzeitig hat der Autoverkehr abgenommen. Deshalb werden in vielen Städten Pop-up-Bikelanes errichtet. Nur in Kassel nicht…
Also radeln wir, die Bürger*Innen Kassels, am 19.06. gemeinsam von 8h bis 20h durch die Stadt, um für die sofortige Errichtung von Corona-Radspuren zu demonstrieren. Über die App „Critical Maps“ kann mensch jederzeit dazustoßen. Es gibt über den Tag verteilt viele tolle Stationen in ganz Kassel, organisiert von verschiedenen Initiativen und Organisationen.

Kassel kohlefrei ist natürlich mit dabei! Unser Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Feldweg hinter dem Kohlekraftwerk. Ihr könnt direkt zu unserer Aktion kommen oder euch schon vorher die anderen Stationen anschauen. Es wird ein Quiz zum Kohlekraftwerk und ein paar Hintergrundinformationen zum Kraftwerk und zu unserer Initiative geben. Falls ihr noch nicht für das Bürgerbegehren unterschrieben habt, wird das auch möglich sein. Also kommt vorbei und schaut euch das Kraftwerk mal selber an, denn die Zeit der Kohle ist abgelaufen!

7.000 Unterschriften Rückenwind für kassel kohlefrei – Diskurs mit Städtischen Werken beginnt

Das Bündnis kassel kohlefrei hat erfolgreich weit über 7.000 Unterschriften für den Kasseler Kohleausstieg zum Jahr 2023 gesammelt. Gleichzeitig verkündeten die Städtischen Werke der Stad Kassel vergangene Woche den Austieg aus der Kohleverbrennung für das Jahr 2025. Damit wurde der offizielle Ausstiegstermin seit Beginn der Bürger*innenkampagne bereits das zweite Mal und um insgesamt fünf Jahre nach vorne gezogen. Um dieses Entgegenkommen zu würdigen, hat sich kassel kohlefrei entschieden, weitere Schritte zur weitreichenden Wärmewende Kassels in Zusammenarbeit mit den Städtischen Werken zu planen.

„Wir freuen uns riesig über diesen Sieg für den Klimaschutz!“, so Bündnissprecherin Marie Ossenkopf. „“Unser Engagement zeigt, dass basisdemokratischer Druck wirkt. Denn jedes Jahr, das wir weniger auf die Verbrennung fossiler Energieträger setzen, erhöht unsere Chance, die Klimakatastrophe einzudämmen und so eine lebenswerte Zukunft zu erhalten.“ Daher wird kassel kohlefrei nun intensive Gespräche mit den Städtischen Werken beginnen, um die Kasseler Wärmewende weiter voranzutreiben. „Besonders wichtig ist uns dabei Transparenz der Klimastrategie und die verbindliche Festschreibung des Kohleausstiegs. Das sind die Städtischen Werke den tausenden Unterzeichnenden des Bürgerbegehrens schuldig“, so Ossenkopf.

Die Städtischen Werke luden das Bürger*innenbündnis bereits zu Gesprächen ein. Dabei sollen auch die weiteren Ziele des Bündnisses thematisiert werden, die eine fossilfreie Wärmeversorgung bis 2030 und eine Gebäudesanierungskampagne vorsehen. Für die Konzentration auf die Verhandlungen setzt das Bündnis die Zeit bis Ende Juni an. Sollte bis dahin keine Einigung in Sicht sein, soll das Bürgerbegehren noch vor den Sommerferien mit allen bis dahin noch erhaltenen Unterschriften offiziell eingereicht werden.

Über das Bürgerbegehren
Das zivilgesellschaftliche Bündnis kassel kohlefrei startete im November ein Bürgerbegehren für den Kasseler Kohleausstieg. Ziel ist es, dass das Kraftwerk in der Dennhäuser Straße nach dem 1.7.2023 keine Kohle mehr verbrennt. Damit könnte die Stadt Kassel bis zu zehn Prozent ihrer CO2-Emissionen einsparen und so ihren notwendigen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leisten.

Fakten zum Kraftwerk
Das Kasseler Fernwärmekraftwerk an der Dennhäuser Straße beheizt derzeit noch ca. 15.000 Haushalte in Kassel vorwiegend mit Braunkohle aus dem Rheinland und Tschechien, ca. 120.000 Tonnen jährlich. Nebenbei wird auch Strom produziert. Die Kasseler Kohleverbrennung verursachte 2016 allein ca. 150.000 Tonnen CO2-Emissionen. Das entspricht rund 10 Prozent der gesamten Kasseler Treibhausgas-Emissionen – so viel, wie wenn alle Leute aus Kassel einmal nach Mallorca und zurück fliegen.
Die Städtischen Werke haben eine Strategie entwickelt, wie sie durch eine Umrüstung auf die Verbrennung von Klärschlamm und Altholz aus der Kohle aussteigen. Das Bündnis kassel kohlefrei fordert, diese Umrüstung deutlich zu beschleunigen.

Neues zur Unterschriftensammlung im Radiointerview

Bereits zum zweiten Mal waren wir am 30. April zu Gast im StadtLabor des Freien Radios. In dem einstündigen Live-Interview berichten Isabell Ullrich, Ferdinand Wikullil und Arvid Jasper vom Erfolg der Briefkastenaktion, dem Stand des Bürgerbegehrens und unseren nächsten Schritten. Hier geht’s zum Interview – viel Spaß beim Hören!

Protest wirkt – Stadtwerke kündigen Kohleausstieg 2025 an

Das zeigt unser Bürgerbegehren jetzt schon vor der Abgabe der Stimmen – gestern haben die Städtischen Werke die Anlage zur Klärschlammtrocknung (als alternativen Brennstoff) eingeweiht und zwar mit folgende Worten: „Wir werden ab ❗2025❗keine Kohle mehr verbrennen, sondern nur noch CO2-neutrale Brennstoffe. Die Zeit der Kohle geht zu Ende, aber dieses Kraftwerk hat Zukunft!“ Diesen 3-Jahres-Schritt in die richtige Richtung feiern wir heute beim #netzstreikfürsklima
Und hoffen, ihr seid dabei, denn: #protestwirkt

Die Meldung der HNA findet ihr hier. In der Printausgabe ist auch der Kommentar unserer Pressesprecherin Marie Ossenkopf zu lesen: „Im Prinzip ist das ein richtiger Schritt. Je früher desto besser. Allerdings halten wir es technisch auch für möglich, bereits 2023 ohne Kohle auszukommen. An diesem Zeitplan werden wir festhalten. Zudem ist es unsere Sorge, dass bei der Trocknung des Klärschlamms zu viel externe Energie aufgewendet werden muss, was für die CO2-Bilanz dann kein Gewinn wäre.“

Tag der Erde

Heute ist internationaler Tag der Erde! Ein großartiger Tag – normalerweise mit vielen Aktionen und Veranstaltungen für unseren Planeten. Durch Corona findet der 30. Kasseler Tag der Erde dieses Jahr leider nicht am Sonntag statt. Aber es gibt eine Online-Broschüre, in der sich viele Gruppen vorstellen, die normalerweise auf der Veranstaltung gewesen wären. Wir sind selbstverständlich auch dabei (auf Seite 25)!

https://www.yumpu.com/de/document/read/63265254/tag-der-erde-kassel-2020

Und wer an unserem Stand unterschrieben hätte, kann das jetzt einfach bequem von zu Hause aus machen: Liste ausdrucken, unterschreiben und im Umwelthaus abgeben oder per Post schicken. Ganz im Sinne unserer Erde.

www.tag-der-erde.net

Eure Unterstützung im Endspurt zur Abgabe – wir brauchen noch 1100 Unterschriften für ein kohlefreies Kassel!

Neben den vielen anderen Nöten, die das Coronavirus mit sich bringt, hat es uns auch ein massives Problem beschert: Wir können quasi keine Unterschriften mehr für unser Bürgerbegehren sammeln. Insbesondere von den kommenden Großveranstaltungen der Fridays for Future – Großdemo, dem Ostermarsch und der 1. Mai-Demo hatten wir uns noch viel versprochen. All diese Demos sind aber zumindest physisch abgesagt.

Wir können zwar nicht genau sagen, wie viele Unterschriften die Stadt als unleserlich, zu jung oder nicht aus Kassel aussortieren wird, aber wir schätzen, dass wir noch 1.100 Unterschriften brauchen, damit das Begehren erfolgreich wird. Wir gehen davon aus, dass im ungünstigsten Fall nur 60% der Unterschriften gültig sind. Daher brauchen wir insgesamt nicht nur 4.501 Unterschriften, sondern 7.500 Unterschriften.

Gleichzeitig möchten wir die Abgabe des Bürgerbegehrens aber nicht über den April und Mai hinaus verschieben, bis wir wieder ohne Bedenken in der Öffentlichkeit sammeln dürfen: Im Moment kann niemand absehen, wie lange das dauert und letztlich ist dann unser eigentliches Ziel in Gefahr: Für „kassel kohlefrei bis 1.7.2023“ müssen wir der Stadt ja auch noch etwas Zeit geben, den Umbau des Kraftwerks zu vollziehen. So viele Leute haben schon unterschrieben und so viele unterstützen uns, dass wir jetzt so schnell wie möglich der Stadt und den Städtischen Werken die Unterschriften vorlegen wollen! Unser Plan steht, die Unterschriften-Sammlung Ende April abzuschließen – aber damit wir bis dahin die restlichen 1100 Unterschriften schaffen, brauchen wir dringend Eure Unterstützung:

  • verbreitet unser wunderbares Kampagnen-Video weiter mit dem Aufruf an Eure Leute, sich die Unterschriftenliste von unserer Webseite auszudrucken (Vorder- und Rückseite, sonst ungültig!) oder sie sich per Bestellung an info@kassel-kohlefrei zuschicken zu lassen. Nicht vergessen: unterschriebene Listen an uns zurückzusenden (s.u.)!
  • erzählt Bekannten und Freund*innen am Telefon über kassel kohlefrei und dass Listen ausgedruckt und zugeschickt werden können
  • druckt Euch selbst Listen aus bzw. lasst euch welche zuschicken und trommelt in der Familie, bei den Nachbar*innen oder im direkten Bekanntenkreis für Unterschriften
  • beteiligt Euch an unserer kontaktfreien Sammelaktion: wascht Eure Hände, druckt Listen und kurze Erklärungszettel (Microsoft Office / LibreOffice; gern auch ein eigener handschriftlich!) und werft sie in Eurer Nachbarschaft in die Briefkästen ein
  • bringt/schickt alle Listen mit Unterschriften bis zum 26. April zu uns – nach wie vor ist das Umwelthaus (Wilhelmstraße 2, 34117 Kassel, bzw. wenn ihr es selbst vorbeibringt sein Briefkasten 30m weiter links im Hausflur) unsere Hauptsammelstelle

Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Das kassel kohlefrei Kernteam

Wohin mit den unterschriebenen Listen?

Bei den meisten unserer Sammelstellen könnt ihr die Listen nun leider aufgrund der aktuellen Situation nicht mehr abgeben. Damit die Listen trotzdem den Weg zu uns finden, schickt sie am besten an:

UmweltHaus Kassel e.V.
Wilhelmsstraße 2
34117 Kassel

Oder werft sie dort beim Spazierengehen in den Briefkasten. Die Fotos helfen euch, den etwas versteckten Briefkasten am UmweltHaus zu finden. Danke, dass ihr weiterhin für ein kohlefreies Kassel in eurem engsten Umfeld sammelt, wir brauchen jede Unterschrift!